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Suchgenehmigung für Metallsonde
in Fragen an den Archäologen 13.01.2012 17:13von neandi • 4 Beiträge
Hallo und noch frohes neues Jahr und vielen Dank für die bisherigen Antworten.
Wir sind mittlerweile eine kleine Gruppe von Leuten geworden, die sich für die Heimatgeschichte sehr interessiert. Wir sind nun auf die Idee gekommen, eine Metallsonde einzusetzen, Wir wissen aber, dass diesbezüglich eine Genehmigung notwenig ist. Wir haben auch keine Lust heimlich auf Suche zu gehen, wir haben ein wenig Kontakt zu unserer Generaldirektion kulturelles Erbe und wir würden so gerne im Sinne der Heimatkunde eine Sonde benutzen und natürlich alles sofern etwas besonderes dabei ist ,der Generaldirektion aushändigen. Könnt ihr uns einen Tipp geben was ggf für die Beantragung einer Suchgenehmigung wichtig ist? Sicher sollten wir uns vorher auskennen wie man gräbt, habt ihr Literaturtipps? Ich hoffe, meine Frage ist in Ordnung und nicht irendwie komisch. Viele GRüße von Neandi
RE: Suchgenehmigung für Metallsonde
in Fragen an den Archäologen 13.01.2012 22:24von gaggii • Administratorin | 162 Beiträge
Hallo neandi,
Die Frage ist nicht komisch und natürlich auch in Ordnung
Ehrlich gesagt kann ich nur vom Einsatz von Metallsonden abraten. Als Privatperson bekommt man in der Regel keine Genehmigung.
Metallsonden dürfen nur noch von Fachleuten eingesetzt werden und dies meist auch nur mit entsprechendem Auftrag.
Hier mal ein kleiner Auszug aus den Gesetzten zur Denkmalpflege:
Raubgrabung wird Straftatbestand
Der Einsatz von Metallsonden zur Suche nach Kulturdenkmalen ohne Genehmigung ist nach dem neuen Gesetz ein Straftatbestand, der mit bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe geahndet wird. Gleiches gilt allgemein für die Anwendung von Methoden, »die geeignet sind, Kulturdenkmale aufzufinden« und für die ungenehmigte Durchführung von Ausgrabungen und die Aneignung von Funden, also beweglichen Kulturdenkmalen. Diese und die zur Auffindung verwendeten Geräte sollen beschlagnahmt werden. Durch die Einziehung der Metalldetektoren, die nicht gerade billig sind, hofft die Koalition Wiederholungstaten zu verhindern. Die Festlegung auf das »höchste nach Landesrecht mögliche Strafmaß« soll der generellen Abschreckung von Raubgräbern dienen, heißt es in der Begründung des Gesetzentwurfes
Als Archäologen müssen wir einen Eid ablegen, mit dem wir uns verpflichten ungenehmigte Ausgrabungen, Funde aus solchen usw. weder zu fördern noch zu unterstützen.
Daher sei mir bitte nicht böse, wenn ich Dir keine dementsprechende Literatur empfehle.
Natürlich kannst Du Dich an das für Deine Region zuständige Landesamt für Denkmalpflege wenden, aber ich denke, die Chance eine Genehmigung für den Einsatz von Metallsonden zu bekommen, ist sehr gering. Und vom Einsatz ohne Genehmigung würde ich sehr abraten. Nicht mal um es nur auszuprobieren.
Auch wenn es jetzt sicher nicht die erhoffte Antwort ist, hoffe ich , dass ich Dir weiterhelfen konnte.
Gruß
Gaggii
Nichts ist haltbarer als ein gut gegrabenes Loch!
Reiner Unsinn. Grundsätzlich darf jeder in freier Natur mit Metallsonden herumlaufen, auch ohne Genehmigung. Verboten bzw. strafbar ist nur das Graben nach Artefakten und Bodendenkmalen. Im Detail unterscheidet sich das von Bundesland zu Bundesland in ein paar Details aber im Grundsatz ist das die Rechtslage. Auch wenn viele Archeologen etwas anderes erzählen, die zwar Hallstatt D von Latene A unterscheiden können aber von juristischen Dingen keine Ahnung haben.
RE: Suchgenehmigung für Metallsonde
in Fragen an den Archäologen 13.06.2015 16:58von gaggii • Administratorin | 162 Beiträge
Ich würde es trotzdem nicht versuchen. Wenn man etwas findet und es vom Fundort entfernt und nicht meldet, macht man sich trotzdem strafbar. Davon abgesehen zerstört man die originale Fundsituation und zerstört diese Fundplätze. Für die Wissenschaft sind solche Plätze dann meist leider verloren.
Wenn man sich wirklich für Archäologie interessiert sollte man die Finger von Metalldetektoren lassen, oder sich beim Landesdenkmalamt entsprechend ausbilden lassen. Dann bekommt man eine Genehmigung und richtet keinen Schaden an.
Doch all diese Hobbysucher, sind für Archäologen ein Alptraum, ganz gleich was für "edle" Gründe sie sich als Rechenschaft einfallen lassen.
Und wie nicht anders zu erwarten kommen solche Beiträge auch immer von Leuten, die lieber anonym bleiben .... warum wohl ;-)
Nichts ist haltbarer als ein gut gegrabenes Loch!
RE: Suchgenehmigung für Metallsonde
in Fragen an den Archäologen 21.06.2015 17:45von Cyrano • 33 Beiträge
Also ich hab auch schon mal an einen Metalldetektor gedacht, es dann aber auch wieder verworfen.
Soweit ich herausgefunden habe ist es Strafbar auf Bodendenkmälern auch nur 1 cm tief zu graben. Was aber eher ein schaben oder kratzen wäre^^
Also bringt dir der Einsatz gar nichts wenn du nicht gegen Gesetze verstossen willst.
Jedes Stück Land gehört irgend jemanden - wo willst du buddeln ohne gegen jemandes Besitzansprüche zu verstossen. Ausser du kaufst dir dein eigenes Stückchen Land.
Ganz allgemein ist mir das aber auch zu gefährlich, wenn ich an den ganzen Kriegsschrott aus dem 2ten Weltkrieg denke.
Es ist nun mal dieser Schatzsucher-Flair der reizt. Nichts Anderes!!
Wer ehrlich zu sich selber ist wird es auch zugeben müssen.
Der einzige Weg ist der den Gaggi beschrieben hat, der über das Landesdenkmalamt.
Aber da habe ich auch keine Lust zu.
Deswegen beschränke ich mich auf Maulwurfshügel und Baumwurzeln von umgestürzten Bäumen. Und wenn ich dann was komischen entdeckte kommt immer " Ist das was?- oder ist das Nichts"
So als Hobby genügt das vollkommen, die anderen Sachen sollen die Fachleute machen, die einen Fund auch als solchen erkennen können.
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